Schneckenbekämpfung im Garten: Was ist erlaubt und wann drohen Bußgelder?

Einleitung: Schneckenbekämpfung – Ein harmloses Gartenproblem mit ernsthaften Konsequenzen

Die meisten Gärtner kennen das Problem nur zu gut: Kaum zeigen sich die ersten zarten Blätter und Triebe im Beet, sind auch schon Schnecken zur Stelle. Besonders nach einem warmen Regen kommen sie in Massen aus ihren Verstecken und machen sich über Salat, Erdbeeren oder zarte Kräuter her. Der Ärger ist groß – und die Versuchung, zur schnellen Schneckenbekämpfung zu greifen, ebenfalls.

Doch Achtung: Während einige Schneckenarten als Schädlinge gelten und bekämpft werden dürfen, stehen andere unter Naturschutz. Wer diese geschützten Arten tötet oder aus der Natur entnimmt, riskiert hohe Bußgelder, die je nach Bundesland bis zu 65.000 Euro betragen können!

Damit es gar nicht erst zu rechtlichen Problemen kommt, erfährst du hier, welche Schneckenarten du im Garten besser in Ruhe lässt und wie du eine umweltfreundliche und effektive Schneckenbekämpfung umsetzen kannst.

Welche Schnecken sind Schädlinge – und welche gehören geschützt?

Schnecke ist nicht gleich Schnecke. Während einige Arten tatsächlich als Plagegeister gelten, spielen andere eine wichtige Rolle für das Ökosystem im Garten. Eine gezielte Schneckenbekämpfung ist daher nur dann sinnvoll, wenn es sich um schädliche Arten handelt.

Schädliche Schneckenarten: Die größten Feinde deines Gemüsegartens

Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris)

Diese rotbraune oder dunkel gefärbte Nacktschnecke ist der Schrecken vieler Hobbygärtner. Sie wurde ursprünglich aus Südeuropa eingeschleppt und hat in vielen Regionen die einheimischen Arten verdrängt. Die Spanische Wegschnecke ist besonders gefräßig und kann eine ganze Gemüseernte innerhalb kürzester Zeit vernichten.

Erlaubt: Da diese Schneckenart als Schädling gilt, ist ihre Schneckenbekämpfung erlaubt. Empfehlenswert sind jedoch umweltfreundliche Methoden (siehe unten).

Gartenwegschnecke (Arion hortensis)

Die kleinere Verwandte der Spanischen Wegschnecke ist oft in feuchten Gärten zu finden und frisst ebenfalls gerne Blätter und Wurzeln von Pflanzen.

Erlaubt: Ihre Schneckenbekämpfung ist zulässig, da sie als Schädling gilt.

Geschützte Schneckenarten: Diese solltest du keinesfalls töten!

Während Nacktschnecken oft als Plage wahrgenommen werden, gibt es einige Schneckenarten, die nützlicher sind, als man denkt. Viele von ihnen ernähren sich nicht von gesunden Pflanzen, sondern von abgestorbenem Material oder sogar von Schädlingen wie Eier und Larven anderer Insekten.

Weinbergschnecke (Helix pomatia) – Der geschützte Gartennützling

Diese große, auffällige Schnecke mit spiralförmigem Gehäuse ist oft in Gärten zu finden. Sie ernährt sich hauptsächlich von abgestorbenen Pflanzenteilen und trägt somit zur natürlichen Kompostierung bei.

Achtung: Die Weinbergschnecke steht in Deutschland unter Naturschutz! Wer sie tötet oder aus der Natur entnimmt, riskiert hohe Strafen. Hier ist keine Schneckenbekämpfung nötig, da sie sogar nützlich für das Gartenökosystem ist.

Gefleckte Weinbergschnecke (Cornu aspersum)

Auch diese Art ist geschützt und darf nicht gefangen oder getötet werden.

Nordische Purpurschnecke

Obwohl sie eher in feuchten Wäldern und nicht in Gärten vorkommt, ist auch diese Art geschützt und darf nicht entnommen werden.

Hohe Bußgelder für das Töten geschützter Schneckenarten

Wer eine geschützte Schneckenart tötet oder aus der Natur entfernt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Die Strafen können in Deutschland je nach Bundesland unterschiedlich ausfallen, doch die Bußgelder sind keineswegs gering:

  • Baden-Württemberg: Bis zu 50.000 €
  • Bayern: Bis zu 50.000 €
  • Brandenburg: Bis zu 65.000 €
  • Mecklenburg-Vorpommern: Bis zu 20.000 €
  • Rheinland-Pfalz: Bis zu 5.000 €
  • Saarland: Bis zu 10.000 €
  • Nordrhein-Westfalen: Bis zu 50.000 €
  • Schleswig-Holstein: Bis zu 50.000 €

Die höchsten Strafen gibt es in Brandenburg mit bis zu 65.000 €. Es lohnt sich also, vor der Schneckenbekämpfung genau hinzusehen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

🛈 Hinweis zu Bußgeldern bei geschützten Schneckenarten

Das Töten oder Fangen geschützter Schneckenarten kann in Deutschland als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Je nach Bundesland drohen empfindliche Bußgelder von bis zu 65.000 Euro. Detaillierte Informationen zu den gesetzlichen Regelungen und den Strafen findest du auf Bußgeldkatalog.org:

🔗 Mehr erfahren: bussgeldkatalog.org/tierschutz-schnecken-muscheln

Umweltfreundliche Methoden zur Schneckenbekämpfung

Glücklicherweise gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um Schneckenbekämpfung umweltfreundlich zu gestalten, ohne dabei zur Chemiekeule oder verbotenen Maßnahmen zu greifen.

Natürliche Feinde fördern

Viele Tiere fressen Schnecken – besonders gerne Igel, Kröten, Vögel und Laufenten. Wer diese Tiere in den Garten lockt, hat eine natürliche Schneckenbekämpfung, die langfristig wirkt.

Schneckenbarrieren einsetzen

  • Kupferbänder: Schnecken meiden Kupfer, weil es in Verbindung mit ihrem Schleim eine unangenehme Reaktion auslöst. Ein Kupferband um Beete oder Hochbeete kann daher eine effektive Barriere zur Schneckenbekämpfung sein.
  • Schneckenzäune: Speziell geformte Metall- oder Kunststoffzäune mit überhängender Kante verhindern, dass Schnecken ins Beet gelangen.

Absammeln und Umsiedeln

An feuchten Morgen oder späten Abenden kann man Schnecken manuell absammeln und sie in ein geeignetes Biotop weit entfernt vom Garten bringen. Das ist eine schonende Methode der Schneckenbekämpfung.

Pflanzen wählen, die Schnecken meiden

Einige Pflanzen sind für Schnecken uninteressant, darunter:

Diese Pflanzen können als natürliche Barriere zur Schneckenbekämpfung um besonders gefährdete Beete gepflanzt werden.

Fazit: Achtsamkeit schützt nicht nur Pflanzen, sondern auch den Geldbeutel

Nicht jede Schnecke ist ein Schädling – und nicht jede darf bekämpft werden. Während Nacktschnecken wie die Spanische Wegschnecke ruhig aus dem Garten entfernt werden dürfen, sollte man bei geschützten Arten wie der Weinbergschnecke besonders vorsichtig sein.

Die Strafen für das Töten geschützter Schnecken können empfindlich hoch ausfallen, doch mit den richtigen Maßnahmen lässt sich eine umweltfreundliche Schneckenbekämpfung erfolgreich umsetzen.

Und jetzt bist du gefragt!

Hast du bereits Erfahrungen mit Schneckenbekämpfung im Garten? Welche Methoden haben bei dir besonders gut funktioniert? Schreib es in die Kommentare! 🌿🐌

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