Woll- und Schmierläuse

Woll- und Schmierläuse bekämpfen – so wirst du die Schädlinge wieder los

Sie sehen harmlos aus – wie kleine Wattebällchen an den Trieben deiner Pflanzen. Doch hinter dem flauschigen Aussehen von Woll- und Schmierläusen verbirgt sich ein echter Albtraum für Pflanzenfreunde. Wer sie nicht rechtzeitig entdeckt, riskiert einen großflächigen Befall. Aber keine Sorge: In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du Woll- und Schmierläuse bekämpfen kannst, wie du sie erkennst, was sie so gefährlich macht – und mit welchen natürlichen Mitteln du ihnen den Garaus machst.

Was sind Woll- und Schmierläuse eigentlich?

Woll- und Schmierläuse gehören zur Familie der Schildläuse, genauer gesagt zur Unterfamilie der Pseudococcidae. Sie sind zwischen 3 und 6 Millimeter groß, haben einen weichen Körper und sind von einer wachsartigen, weißen Schutzschicht überzogen – daher ihr typisch „wolliges“ Aussehen.

Wissenswert:
Die weiße Schicht ist kein Schimmel, sondern eine Wachsausscheidung, die die Läuse vor Feinden und Pflanzenschutzmitteln schützt – ein Grund, warum sie sich so schwer bekämpfen lassen.

Warum ist es wichtig, Woll- und Schmierläuse zu bekämpfen?

Diese Schädlinge sind alles andere als harmlos. Sie saugen den Pflanzensaft aus den Leitungsbahnen und schwächen die Pflanze massiv. Ein unbehandelter Befall kann im schlimmsten Fall zum Absterben führen.

Folgen eines Befalls:

  • Klebriger Honigtau begünstigt Pilzbefall (z. B. Rußtau)

  • Nährstoffmangel durch ständiges Aussaugen

  • Wachstumsstörungen, Blattfall, Welkeerscheinungen

  • Bei Wurzelbefall: Pflanze geht oft ohne sichtbaren Grund ein

Tipp: Besonders oft betroffen sind Zimmerpflanzen wie Orchideen, Kakteen, Sukkulenten und Palmen – aber auch Zitruspflanzen und Weihnachtssterne.

So erkennst du einen Befall frühzeitig

Ein großer Vorteil: Ein Befall mit Schmierläusen ist meist gut sichtbar – wenn man genau hinschaut.

Typische Anzeichen:

  • Weiße, watteartige Beläge an Blattachseln, Blattunterseiten oder Trieben

  • Honigtau – klebrige, glänzende Flecken auf den Blättern

  • Gelbe, verkrümmte oder abgestorbene Blätter

  • Weiße Wachsbeläge auf der Erde oder an Wurzeln

  • Stagnierendes Wachstum trotz guter Pflege

Praxistipp: Nutze dein Smartphone mit Zoomfunktion, um verdächtige Stellen besser beurteilen zu können.

Ursachen für einen Schmierlausbefall

Bevor du Woll- und Schmierläuse bekämpfst, ist es hilfreich zu verstehen, warum sie sich überhaupt breitmachen. Oft sind es Umstände, die wir unbewusst fördern:

  • Warme, trockene Heizungsluft im Winter

  • Überdüngung, vor allem mit stickstoffreichen Düngern

  • Stress durch Standortwechsel

  • Fehlende Luftzirkulation

  • Neue Pflanzen ohne Quarantäne direkt ins Regal gestellt

Wichtig: Schmierläuse fühlen sich besonders wohl, wenn die Pflanze geschwächt oder gestresst ist. Achte auf gesunde Bedingungen!

Woll- und Schmierläuse bekämpfen – bewährte Methoden im Überblick

Sobald du einen Befall entdeckst, heißt es: schnell handeln! Zum Glück gibt es verschiedene Möglichkeiten, die sich auch gut miteinander kombinieren lassen.

1. Mechanisch entfernen

  • Pflanze isolieren

  • Alle sichtbaren Läuse mit einem feuchten Tuch, Pinsel oder Wattestäbchen abwischen

  • Mit einer Lösung aus Schmierseife, Spiritus und Wasser (1:1:1000) abtupfen oder einsprühen

  • Anschließend gründlich abduschen (am besten draußen oder in der Dusche)

2. Hausmittel gegen Schmierläuse

Neemöl (Niemöl)

  • Wirkt über das Pflanzengewebe, stört die Entwicklung der Läuse

  • Ideal zum Sprühen, auch für empfindliche Pflanzen wie Orchideen

Alkohol (z. B. Isopropanol)

  • Lokal auftragen – nicht großflächig anwenden, da es Blätter schädigen kann

Rapsöl-Sprays

  • Erhältlich im Handel – legt einen Film über die Läuse, der sie erstickt

3. Nützlinge gegen Schmierläuse

In Wintergärten, auf Balkonen oder im Gewächshaus kannst du natürliche Feinde einsetzen:

  • Marienkäferlarven

  • Florfliegenlarven

  • Schlupfwespen

Diese Nützlinge fressen Schmierläuse effizient – eine nachhaltige, biologische Bekämpfungsmethode.

Bei starkem Befall: Radikalschritt notwendig?

Manchmal hilft nur noch der letzte Schritt:

Stark befallene Pflanze entsorgen:

  • Im Restmüll, niemals im Kompost!

  • Topf gründlich mit heißem Wasser und Essig reinigen

  • Erde austauschen und Umgebung gründlich kontrollieren

Vorbeugen ist besser als heilen – so schützt du deine Pflanzen

Um langfristig Ruhe vor Woll- und Schmierläusen zu haben, solltest du gezielt vorbeugen:

✔ Neue Pflanzen immer 2 Wochen isolieren
✔ Luftfeuchtigkeit im Winter erhöhen (z. B. durch Schalen mit Wasser)
✔ Keine Staunässe – gute Drainage ist Pflicht
✔ Zimmerpflanzen regelmäßig abduschen
✔ Überdüngung vermeiden
✔ Gesunde Pflanze = starke Abwehr

Fazit: Woll- und Schmierläuse bekämpfen – mit der richtigen Strategie kein Problem

Ein Befall mit Schmierläusen ist zwar unangenehm, aber mit der richtigen Kombination aus Hausmitteln, mechanischer Reinigung und ggf. Nützlingen gut in den Griff zu bekommen. Wichtig ist, nicht zu lange zu warten – und die Pflanze nicht sich selbst zu überlassen.

Hast du schon Erfahrungen mit Woll- oder Schmierläusen gemacht? Was hat dir besonders gut geholfen? Teile deine Tipps gern in den Kommentaren!

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3 Kommentare zu „Woll- und Schmierläuse“

  1. @GerdiM
    Vielen Lieben Dank für Deinen Eintrag. Du hast recht, dass Bild ist mir echt gut gelungen. Aber hässlich sehen die Viecher aus!!
    Gruß
    Lilly

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