Nährstoffmangel bei Pflanzen und wie ich diesen erkennen?
Für ein optimales und gesundes Wachstum brauchen unsere Pflanzen sogenannte Nährstoffe.
Diese Nährstoffe sind chemische Elemente und für Pflanzen unentbehrlich, ein Mangel zeigt sich meist nicht sofort, sondern ist oft erst nach einigen Wochen zu erkennen. Es ist daher sehr wichtig, bei den ersten Anzeichen sehr schnell zu reagieren um unsere geliebten Pflanzen nicht dauerhaft zu schädigen, oder gar zu verlieren.
Es ist aber recht schwierig einen Nährstoffmangel bei Pflanzen zu erkennen, vor allem ist es schwierig den Unterschied zwischen Mangel, Überdüngung oder einer Verbrennung durch zu viel Sonnen zu erkennen.
Wichtig ist, bevor wir uns mit den Ursachen und den richtigen Gegenmaßnahmen bei Nährstoffmangel beschäftigen, sollten wir uns den PH Wert des Bodens anschauen. Gerade der oft vernachlässigte PH Wert des Bodens kann die Ursache der Mangelerscheinungen sein.
Denn ist der PH Wert des Bodens zu niedrig oder deutlich höher als 7, kann die Pflanze die Nährstoffe nicht mehr in ausreichender Menge oder sogar gar nicht mehr aufnehmen.
Gartenpflanzen benötigen z.B. einen PH Wert von 5,5 bis höchstens 7,5. Der ideale PH Wert ist natürlich von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich, eine kleine Übersicht findet Ihr hier.
Wie man sieht ist ein Mangel an Nährstoffen oft auf den PH-Wert im Boden zurückzuführen, um den aktuellen PH-Wert des Bodens zu ermitteln hilft ein sogenannter Bodentester*.
Ich habe Euch jetzt eine kleine Übersicht über die verschiedenen Mangel, deren Schadbild und eine eventueller Gegenmaßnahme zusammengestellt und hoffe, dass es Euch ein wenig weiterhilft…
Mangel an Stickstoff
Schadbild:
Stickstoffmangel führt oft zu gelblich bis hellgrün verfärbten Blättern infolge einer gestörten Photosynthese.
Ursache:
Nasser und kalter meist auch zusätzlich schlecht durchlüfteter Boden. Humusanteil ist sehr gering.
Gegenmaßnahme:
Die schnellste Gegenmaßnahme ist den Nährstoffmangel mit einem Blattdünger beheben. Aber es funktioniert auch recht gut mit Stickstoffhaltigen Flüssigdünger. Aber auch mit Hornspäne, Horngrieß oder Hornmehl lässt sich der Stickstoffgehalt im Boden verbessern.
Mangel an Phosphor
Schadbild:
Phosphormangel erkennt man recht schnell an sich gelblich färbenden Blättern und einer schwacher Blüten- und Fruchtbildung. Die Verfärbung kann aber auch ins blaurotgrüne bis violette gehen.
Ursache:
Meist ist die Ursache eine Mangelnde Aufnahmefähigkeit der
Pflanze durch Bindung von Phosphor in alkalischem oder saurem Boden.
Gegenmaßnahme:
Phosphordüngung zum Erhalt des Bodenphosphors Den PH-Wert des Bodens auf 6,0-6,5 bringen.
Mangel an Kalium
Schadbild:
Bei unseren Pflanzen zeigt sich der Kaliummangel durch das verbleichen der Blätter der sogenannten Chlorose. Später trocknen die Blätter vom Rande her aus und sterben ab. Bei einer Kaliumunterversorgung zeigt die Pflanze eine sehr geringe Standfestigkeit und die Blätter hängen schlaff herunter.
Ursache:
Tritt oft bei Trockenheit in schwerem Lehmböden auf. Auch nach einem langen und kräftezerrenden Winter sind die Kaliumspeicher des Bodens leer.
Gegenmaßnahme:
Sehr effektiv ist die Zugabe von Kalimagnesia oder Holzasche, aber auch die Zugabe von Kombi Dünger mit einem Anteil an Kalium ist hier sehr hilfreich.
Mangel an Calcium
Schadbild:
Spärlicher Wuchs (Blätter und Wurzeln bleiben klein). Pflanzenstängel knicken im oberen Bereich ein. Junge Blätter verfärben sich gelb (Chlorose).
Ursache:
Oft bei saurern Böden(pH-Wert unter 5) zu beobachten, die zusätzlich noch starker Auswaschung ausgesetzt sind.
Gegenmaßnahme:
Zugabe von kalkhaltigem Dünger (z.B. Thomas-Kali , Thomaskalk, Hyperphosphat usw.)
Mangel an Magnesium
Schadbild:
Die Flächen zwischen Blattadern werden gelb, später braun und sterben ab. Früchte bleiben meist klein.
Ursache:
Saurer (pH-Wert unter 5) und vernässter, meist sandiger Boden sind meist die Ursache.
Gegenmaßnahme:
Regelmäßige Verwendung magnesiumhaltigem Dünger ( Patentkali, Korn-Kali mit Mg, Mg-Ammon Salpeter usw.).
Mangel an Mangan
Schadbild:
Meist bekommt das Blatt die typische Gelbfärbung (Chlorose), jedoch bleiben die Blattadern grün.
Ursache:
Alkalische und humusreiche Böden oder eine lange Feuchtperiode.
Gegenmaßnahme:
Oft hilft hier die Blattdüngung mit einem Mangan-haltigen Dünger. Bei Topfpflanzen macht es Sinn die Pflanzenerde auszutauschen.
Mangel an Eisen
Schadbild:
Chlorose (Bleichsucht) der jüngeren Blätter die bei starken Eisen Mangel bis ins Weiße geht und zum Absterben der Blätter führt.
Ursache:
Oft auch ein Problem bei alkalischer Böden.
Gegenmaßnahme:
Blattdüngung mit eisenhaltigem Dünger wie Ferramin , Fetrilon oder Optifer. Bei Topfpflanzen ist es einfacher die Erde auszutauschen.
Mangel an Bor
Schadbild:
Schlechte Entwicklung der Blatt- und Blütenknospen. Chlorose (Bleichsucht) der jüngeren Blätter oder eventuell verformte Blätter.
Ursache:
Sehr saure Böden ( PH Wert weniger als 5 ) oder alkalische Böden (PH Wert über 7,5 ) Trockenheit verstärkt Bormangel.
Gegenmaßnahme:
Blattdüngung mit borthaltigem Dünger und eine Bodenkorrektur in den PH neutralen Bereich.
Mangel an Zink
Schadbild:
Kleine gelbgefleckte Blätter. Die Symptome treten meist bei starker Sonneneistrahlung auf.
Ursache:
Ein Zinkmangel tritt meist bei alkalischen oder sehr sauren Böden auf, da hier der Nährstoff Zink nicht in ausreichender Menge aufgenommen werden kann.
Gegenmaßnahme:
Blattdüngung mit Zink Gehalt.
Mangel an Molybdän
Schadbild:
Gelbe bis braune Gewebeflecken auf den Blättern, dass meist mit dem Absterben der Blätter endet.
Ursache:
In stark sauren Böden ist oft nicht genügend Molybdän für die Pflanze verfügbar.
Gegenmaßnahme:
Meist hilft hier ein Spurenelementdünger oder bei Topfpflanzen ein Tausch der Pflanzen Erde.
Ich hoffe dass ich Euch mit dieser Übersicht ein wenig weiterhelfen konnte. Wenn ihr dennoch Fragen zu diesem Thema habt, bitte keine falsche Scheu und einfach drauf losfragen…
9 Kommentare zu „Nährstoffmangel bei Pflanzen erkennen“
Hallo Lilly
Mein Oleander bekommt gelbe Blätter. Mach ich etwas verkehrt?
Hi Anabel
Die von Dir geschilderten „gelben“ Blätter müssen nichts mit einem Nährstoffmangel zu tun haben. Meine Frage an Dich ist: Wie hast Du Deinen Oleander überwintert?
Wenn man den Oleander in einem Zimmer wo es dunkel und warm ist überwintern lässt, kommt es meist durch Lichtmangel zu den von Dir beschriebenen gelben Blättern.
Das ist wie gesagt nur die eine Theorie( jetzt nach dem Winter) …
Lieben Gruß
Lilly
Danke Lilly für die schnelle Antwort. Habe meinen Oleander in der Abstellkammer überwintern lassen. Hatte gedacht dass es dort nicht zu warm ist.
Ist das mit den gelben Blättern schlimm?
LG
Maja
Muss Dir keine Sorgen machen er erholt sich wieder. Deinem Oleander war es nur zu warm und vor allem zu dunkel.
Du solltest bei der nächsten „Winterruhe“ darauf achten das er nicht zu warm (0°C und +10°C ist optimal) und vor allem nicht zu dunkel steht…
Maja und nicht vergessen zu Düngen, Oleander haben einen sehr hohen Nährstoffbedarf.
Lieben Gruß
Lilly
…viel Spaß noch mit Deinem Oleander
Pingback: LED Pflanzenlampe für Zuhause »
Pingback: Tipps, Tricks und Hausmittel für Pflanzen »
Pingback: Boden PH-Wert anpassen » Mein-Pflanzenblog
Danke für den Beitrag. Das hilft mir gerade weiter!
Pingback: Wichtige Pflanzennährstoffe » Mein-Pflanzenblog