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5 Tipps für eigenes Saatgut

Hallo Ihr Lieben

Wenn Du gerne eigenes Saatgut gewinnen möchtest, ist es wichtig für den Erfolg, den Unterschied zwischen Hybridsaatgut und samenfestem Saatgut zu wissen.

1. Tipp: Vermeide Hybridsaatgut

Was ist denn überhaupt dieses Hybridsaatgut? Manchmal findest Du auf Samenpäckchen auch den Aufdruck F1-Hybrid. Hierbei handelt es sich um langjährige, züchterische Kunstgriffe, indem der Züchter aus möglichst unterschiedlichen Elternsorten durch Selbstbefruchtung neue Sorten gewinnt. Durch Auslese auf wünschenswerte Eigenschaften wie Größe, gleichmäßiges Aussehen und gleichzeitige Erntereife erhält er dann interessante Sorten. Nun wird aus diesen Inzuchtlinien weiter gekreuzt, die nächste Generation nennt man dann Hybridsorte.

Das klingt ja wunderschön für das erste Jahr, erweist sich aber im nächsten Jahr beim Aussäen von eigenem Saatgut sehr häufig als Flop. Die Sorte zeigt plötzlich ganz andere Eigenschaften als im ersten Jahr und der Anbau wird oft zur Enttäuschung. Also ist der Gärtner gezwungen, wieder beim Züchter zu kaufen und kann nicht aufbauen auf der Elternsorte. Welches Saatgut ist dann besser geeignet? Am besten sind samenfeste Sorten, die garantiert sortenecht ausfallen, d.h. die Nachkommen sind genau wie die Elternpflanze.

2. Tipp: Nimm Sorten, die sich in Deinem Gartenklima wohlfühlen

Oft kommt es vor, dass wir aus dem Urlaub begeistert eine köstliche Frucht mitbringen, z.B. eine Tomate oder Paprika. Wenn wir diese nun unbedingt aus dem innewohnenden Samen selbst vermehren wollen, geht das manchmal ziemlich schief. Warum? Ganz einfach, die Pflanze stand vielleicht in der Sonne Spaniens im Gewächshaus und war daran gut angepasst. Das heißt nicht, dass sie im Norden Deutschlands in einem ungeschützten Standort zu gleichen Ergebnissen in der Lage ist. Du kannst solche Experimente machen, das tue ich auch immer mal wieder, aber im vollen Bewusstsein des Experiments. Das bedeutet für mich, dass ich maximal 10% meiner Fläche für Experimente mit ungeprüften Sorten zur Verfügung stelle. Ich möchte nämlich wirklich genügend hochwertige Ernte einholen. Der Rest ist aus deutscher Bio-Vermehrung.
Hier sind 2 Adressen, wo es solches Saatgut gibt:
http://www.bingenheimer-saatgut.de
http://www.dreschflegel-saatgut.de

3. Tipp: Nimm immer mindestens 6-12 Mutterpflanzen für Deine Saatgutgewinnung

Wenn du nur eine oder zwei Mutterpflanzen als Ausgangspunkt hast, fehlt Deinen Elternsorten der genetische Fundus, aus dem sie z.B. bei ungewöhnlichen Wetterextremen besser schöpfen könnte. Bei nur einer oder zwei Mutterpflanzen hat das Saatgut nach einigen Jahren immer weniger unterschiedliche Gene im Genpol und das hat Nachteile auf die Flexibilität.

4.Tipp: Versuche es doch mal mit Tomaten

Mindestens 6 Mutterpflanzen sollten es also von derselben Sorte sein. Damit die Tomate, die in Europa ein recht strenger Selbstbefruchter ist, nicht zu Verkreuzungen neigt, solltest Du sie bis zur Mittagszeit schon einige Male sanft geschüttelt haben. So wird der Pollen in derselben Blüte besser auf die Narbe gebracht, bevor vielleicht doch noch der Pollen einer anderen Sorte durch Hummeln übertragen wird. Bei der Ernte immer von den untersten beiden Trauben ernten, das ergibt das beste Saatgut. Von allen 6-12 Pflanzen ernten, wenn sie gesund sind. Die Samen für 2 Tage in ein Wasserglas mit ein wenig Zucker legen, dann zersetzt sich die gallertartige, keimhemmende Schicht um den Kern. Dann sofort zum Trocknen auslegen. Dunkel und kühl lagern, dann hält der Samen ca. 6 Jahre die Keimfähigkeit.

5. Tipp: Paprika

Auch Paprika als Fruchtgemüse lässt sich relativ einfach vermehren. Die Anzahl ist genau wie bei Tomaten mindestens 6-12 Pflanzen. Da das Saatgut besonders gut keimt, wenn es etwas größer und total ausgereift ist, lass nur insgesamt 4 Früchte pro Pflanze hängen, die anderen müssen leider ausgebrochen werden. Dadurch werden die verbleibenden Früchte größer, sie reifen auf jeden Fall aus und die Körner habe eine höhere Keimfähigkeit. Nach der Samenernte werden sie kurz in ein Gefäß mit Wasser gegeben, damit die tauben Körner von den guten getrennt werden können. Taube Samen schwimmen oben, sie werden abgesiebt. Nur die schweren Samen sofort zum Trocken auslegen, sie sind getrocknet auch 6 Jahre keimfähig.
Noch mehr Tipps über Salat und Gurken findest Du auf meiner Webseite unter
www.biogartenfuellhorn.de
Viel Erfolg beim Ausprobieren wünsche ich Dir!

Dieser Gatsartikel wurde erstellt von

Astrid Späth 🙂

Vielen Lieben dank dafür

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