Kaltkeimer sind Pflanzen, deren Samen eine sogenannte Kälteperiode benötigen, um erfolgreich zu keimen. Diese Pflanzen stammen oft aus kühleren Regionen und haben sich so entwickelt, dass ihre Samen erst nach einer bestimmten Zeitspanne in der Kälte keimen, um optimale Wachstumsbedingungen zu haben. Durch die Kälteeinwirkung wird die Keimruhe (Dormanz) der Samen gebrochen, was es ihnen ermöglicht, im Frühjahr zu sprießen. Diese Pflanzen sind oft winterhart und können auch in gemäßigten Zonen gut angebaut werden.
Welche Pflanzen sind Kaltkeimer?
Typische Kaltkeimer sind:
- Lavendel: Eine beliebte Pflanze, die für ihre wohlriechenden Blüten und vielseitige Verwendung bekannt ist.
- Enzian: Eine Wildblume, die in alpinen Regionen vorkommt und kräftig blau blüht.
- Bärlauch: Ein bekanntes Wildkraut, das für die Küche geerntet wird und im Wald wächst.
- Eisenhut: Eine Zierpflanze, die für ihre auffälligen, blauen bis violetten Blüten bekannt ist.
- Kornelkirsche: Ein Strauch, dessen Früchte für Marmeladen und Liköre verwendet werden.
- Akelei: Eine Wildpflanze, die durch ihre grazilen, glockenförmigen Blüten besticht.
Wann und wie sät man Kaltkeimer?
Kaltkeimer sollten idealerweise im Spätherbst oder im frühen Winter gesät werden, damit die Samen ausreichend Zeit haben, der natürlichen Kälte ausgesetzt zu sein. Das Zeitfenster für die Aussaat reicht typischerweise von Oktober bis Dezember. Bei der Aussaat im Freiland werden die Samen leicht in den Boden gedrückt und anschließend dünn mit Erde bedeckt. Alternativ kann man die Samen auch in kleine Töpfe säen und diese an einem kühlen, frostfreien Ort aufstellen. Bei Bedarf können die Samen in einem Kühlschrank für etwa 4 bis 8 Wochen stratifiziert werden, um die Kälteperiode zu simulieren.
Vorteile der Aussaat von Kaltkeimern im Garten
Kaltkeimer sind oft pflegeleicht und widerstandsfähig gegenüber Kälte und Frost. Durch die Aussaat im Herbst wird der Garten frühzeitig mit jungen Pflanzen bereichert, die sich harmonisch in das natürliche Gartenbild einfügen. Zudem blühen viele Kaltkeimer bereits im Frühjahr oder Frühsommer und locken Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an, was die biologische Vielfalt im Garten fördert.