Selbstgemachtes Kräuteröl – Aus dem Garten direkt ins Glas

Warum selbstgemachtes Kräuteröl mehr ist als nur ein Küchenhelfer

Manchmal braucht es gar nicht viel, um ein bisschen Sommer in die Küche zu holen. Ein paar Zweige frischer Rosmarin, etwas Zitronenthymian, vielleicht noch ein Hauch Knoblauch – und schon ist die Grundlage für ein wunderbares Kräuteröl geschaffen. Ganz nebenbei eignet es sich auch hervorragend als Geschenk aus der Küche oder zur Resteverwertung nach der Kräuterernte.

Ich zeige dir heute, wie du ganz unkompliziert ein eigenes Kräuteröl herstellen kannst, worauf du achten solltest und welche Kombinationen besonders gut harmonieren.

Welche Kräuter eignen sich?

Die Auswahl an Kräutern ist riesig – und letztlich entscheidest du selbst, welche Aromen du bevorzugst. Wichtig ist vor allem: Die Kräuter müssen frisch und ungespritzt sein, am besten direkt aus dem eigenen Garten oder vom Balkon.

Ein paar bewährte Klassiker:

  • Rosmarin – würzig-harziger Duft, passt toll zu Ofengemüse oder Fleisch

  • Thymian & Zitronenthymian – mediterran, frisch, leicht zitronig

  • Oregano – intensiv, perfekt für Pizzaöl oder Tomatengerichte

  • Salbei – kräftig im Geschmack, ideal zu Pasta oder Butter

  • Basilikum – süßlich-frisch, allerdings eher für kurzfristigen Verzehr geeignet

  • Chili & Knoblauch – ergänzen die Kräuter mit angenehmer Schärfe oder Würze

💡 Mein Tipp: Achte darauf, dass du nicht zu viele verschiedene Aromen mischst. Zwei bis drei Kräuter reichen völlig – sonst wird das Ganze schnell überladen.

Welches Öl ist geeignet?

Das Trägeröl ist mindestens genauso wichtig wie die Kräuter selbst. Je besser die Qualität, desto besser auch das Ergebnis.

Diese Öle eignen sich besonders:

  • Olivenöl extra vergine – kräftig im Geschmack, leicht bitter, passt zu mediterranen Kräutern

  • Rapsöl kaltgepresst – neutral und vielseitig einsetzbar, betont die Kräuteraromen

  • Sonnenblumenöl – mild und hell, ideal für bunte Kräutermischungen

Verzichte auf billige Öle aus dem Supermarktregal. Gerade bei selbstgemachten Ölen lohnt sich ein kleiner Qualitätsaufschlag – du wirst den Unterschied schmecken.

Vorbereitung & Hygiene – ein Muss!

Bevor es ans Ansetzen geht, solltest du deine Arbeitsutensilien gründlich reinigen. Verwende idealerweise sterile Schraubgläser oder Ölflaschen, die du vorher mit kochendem Wasser ausgespült hast.

Auch die Kräuter sollten zwar gewaschen, aber komplett trocken sein. Das ist wirklich wichtig! Feuchtigkeit im Glas kann nämlich zu Schimmel oder Gärung führen.

Kleiner Trick: Ernte die Kräuter am späten Vormittag – dann ist der Tau verdunstet, aber die ätherischen Öle sind noch voll da.

Schritt-für-Schritt: Kräuteröl selbst ansetzen

Du brauchst:

  • 1–2 Handvoll frische Kräuter (z. B. Rosmarin, Thymian, Salbei)

  • 500 ml hochwertiges Öl deiner Wahl

  • optional: 1–2 Knoblauchzehen, 1 getrocknete Chilischote, Zitronenzesten

  • ein sauberes Schraubglas oder eine dekorative Flasche

Und so geht’s:

 

  • Kräuter vorbereiten
    Wasche die Kräuter vorsichtig und lasse sie mindestens 3 Stunden auf einem sauberen Tuch trocknen. Alternativ kannst du sie kurz antrocknen lassen – nicht ganz trocken, aber auch nicht mehr feucht.

  • Aromen freisetzen
    Reibe die Kräuter leicht zwischen den Fingern oder drücke sie etwas an. So lösen sich die ätherischen Öle besser.

  • Ab ins Glas
    Gib die Kräuter in das Glas. Füge bei Bedarf Knoblauchzehen (geschält und angedrückt), Chili oder Zitronenschale hinzu.

  • Mit Öl übergießen
    Fülle das Glas mit dem Öl auf, bis alle Kräuter gut bedeckt sind. Kein Pflanzenteil sollte herausschauen.

  • Ziehen lassen
    Stelle das Glas an einen kühlen, dunklen Ort (z. B. Vorratskammer) und lasse es mindestens 7 bis 14 Tage ziehen. Je länger, desto intensiver.

  • Filtern (optional)
    Nach der Ziehzeit kannst du das Öl durch ein feines Sieb oder Kaffeefilter abgießen. Das verlängert die Haltbarkeit.

Wie lange ist Kräuteröl haltbar?

Wenn du sauber arbeitest und trockene Zutaten verwendest, hält sich das Öl im Kühlschrank oder Vorratsschrank etwa 2 bis 3 Monate. Ohne Knoblauch oder frische Zesten sogar deutlich länger.

🔍 Wichtig: Achte beim Öffnen auf Aussehen und Geruch. Trübes Öl oder muffiger Geruch sind ein klares Zeichen, dass du es besser nicht mehr verwendest.

Ideen zur Verwendung

Selbstgemachtes Kräuteröl ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch wahnsinnig vielseitig:

  • über Ofenkartoffeln oder frisch gegrilltem Gemüse

  • als Dressing-Basis mit Essig und Senf

  • zum Aromatisieren von Butter oder Feta

  • zum Marinieren von Fleisch, Tofu oder Halloumi

  • auf geröstetem Brot mit etwas Meersalz

🎁 Tipp für Geschenke: In eine schöne Flasche gefüllt, mit Etikett und Bastband versehen – fertig ist das perfekte Mitbringsel aus deiner Küche.

Mein Fazit: Gartenliebe zum Verschenken (oder selber genießen)

Kräuteröl ist für mich jedes Jahr wieder ein kleines Ritual. Es gehört zum Sommer wie der Duft von Tomatenpflanzen und das Zirpen der Grillen am Abend. Und es ist eine wunderbare Möglichkeit, sich ein Stück Gartensaison in die Küche zu holen – auch wenn der Herbst längst Einzug gehalten hat.

Probier dich aus, misch, was du magst, und vertrau deinem Geschmack. So entstehen die besten Kreationen oft ganz nebenbei.

Kraut Geschmack Besonderheiten im Öl
Rosmarin Kräftig, harzig Sehr aromatisch, ideal für Grillöle
Thymian Würzig, leicht zitronig Hervorragend zu mediterranen Speisen
Oregano Intensiv, scharf Passt ideal zu Tomaten- und Pizzaöl
Salbei Erdig, kräftig Sehr stabil, auch beim Erhitzen
Basilikum Frisch, süßlich Nur kurz ziehen lassen, sonst bitter
Petersilie Mild, frisch Für kalte Speisen, nicht zu lange lagern
Dill Fein, leicht anisartig Gut zu Fischgerichten und Kartoffeln
Chili Scharf Gibt dem Öl eine schöne Farbe & Hitze
Knoblauch Würzig, intensiv Für herzhafte Öle, gut dosieren
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Lilly

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