Oleander kräuselt Blätter – so erkennst du das Problem und handelst richtig
Der Oleander gehört zu den beliebtesten Kübelpflanzen in deutschen Gärten und auf Balkonen. Mit seinen üppigen, mediterranen Blüten sorgt er für echtes Urlaubsgefühl. Und tatsächlich ist der Oleander recht robust, solange Standort und Pflege stimmen.
Doch was tun, wenn die sonst sattgrünen, ledrigen Blätter plötzlich anfangen, sich zu kräuseln, einzurollen oder verkrüppelt auszusehen? Muss man sich Sorgen machen? Ist es eine Krankheit – oder vielleicht nur ein Pflegefehler?
Ich hatte genau dieses Problem bei einem meiner ältesten Oleander – und es hat mich einiges an Beobachtung und Recherche gekostet, um die Ursachen zu erkennen. In diesem Beitrag findest du alles, was du wissen musst, wenn dein Oleander Blätter kräuselt: von häufigen Ursachen über echte Schadbilder bis hin zu gezielten Lösungen – ganz praxisnah.
Wie sehen kräuselnde Oleanderblätter aus?
Bevor wir zu den Ursachen kommen, lohnt sich ein genauer Blick auf die Symptome. Denn nicht jedes Einrollen sieht gleich aus – und kleine Unterschiede helfen oft bei der Diagnose.
Typische Merkmale:
Junge Blätter rollen sich seitlich oder nach unten ein
Blattadern treten stärker hervor
Blätter wirken wie zerknittert oder gefaltet
Triebspitzen sind verformt oder verkürzt
In manchen Fällen treten auch Farbveränderungen auf – von blassgrün über gelblich bis zu braunen Rändern
Auffällig ist: Meist sind die jungen Triebe und frischen Blätter betroffen – also dort, wo die Pflanze besonders empfindlich ist.
Ursachenforschung: Warum kräuseln sich die Blätter beim Oleander?
Es gibt mehrere mögliche Gründe – oft sogar eine Kombination aus mehreren Faktoren. Hier sind die häufigsten Ursachen:
🐞 1. Schädlinge – besonders Blattläuse, Spinnmilben & Thripse
Die wohl häufigste Ursache für gekräuselte Blätter am Oleander sind saugende Insekten. Sie stechen die Zellstruktur an, wodurch sich das Blattgewebe verändert, einrollt oder deformiert. Besonders betroffen sind:
→ Blattläuse
Oft grün oder schwarz, sitzen sie an jungen Triebspitzen oder unter den Blättern. Der abgesonderte Honigtau zieht Ameisen an.
→ Spinnmilben
Sehr klein und schwer zu erkennen – oft nur durch feine Gespinste zwischen den Blättern sichtbar. Kommen vor allem bei trockener, warmer Luft vor.
→ Thripse (Fransenflügler)
Winzige, schnell huschende Insekten, die silbrige oder punktartige Saugschäden verursachen – oft in Kombination mit Kräuseln.
Was hilft:
Regelmäßige Kontrolle – besonders an Triebspitzen und Blattunterseiten
Bei geringem Befall: Abbrausen mit Wasser, ggf. Schmierseifenlösung (15 ml auf 1 L Wasser)
Bei starkem Befall: Pflanzenölpräparate oder Neemöl
Nützlinge einsetzen: z. B. Florfliegenlarven, Marienkäfer, Raubmilben
🔥 2. Hitzestress & Wassermangel – ein unterschätztes Problem
Obwohl Oleander Sonne liebt, kann anhaltende Hitze in Verbindung mit Wassermangel zu sichtbaren Stresssymptomen führen – insbesondere in Kübeln.
→ Symptome:
Blätter kräuseln sich längs oder nach unten
Blattränder wirken ledrig oder bräunlich
Blüten und Knospen werden abgeworfen
Was hilft:
Täglich gießen bei großer Hitze – im Hochsommer auch morgens und abends
Wasser nicht nur oberflächlich, sondern durchdringend geben
Staunässe vermeiden – gute Drainage im Topf oder Kübel ist Pflicht
Kübel eventuell leicht beschatten (z. B. Topf von außen mit Jutesack umwickeln)
🧪 3. Nährstoffmangel & Bodenprobleme – oft schleichend
Oleander ist ein Starkzehrer – besonders während der Blüte. Ein Mangel an Stickstoff, Magnesium oder Eisen kann dazu führen, dass Blätter sich verfärben und anschließend kräuseln.
→ Symptome:
Blätter werden erst heller, dann verformen sie sich
Die Pflanze wächst zögerlich
Blattadern bleiben oft dunkelgrün, während der Rest verblasst
Was hilft:
Flüssigdünger für mediterrane Pflanzen oder spezialisierter Oleanderdünger
Düngung alle 1–2 Wochen während der Wachstumszeit (März bis September)
Bei Kübelpflanzen: alle 2–3 Jahre umtopfen, um Salzansammlungen zu vermeiden
❄️ 4. Temperaturschäden nach dem Winter
Auch Überwinterung kann Spuren hinterlassen. Wenn der Oleander zu dunkel, zu warm oder zu trocken steht, kann es im Frühjahr zu Kräuselblättern kommen.
→ Symptome:
Blätter sind trocken, oft an den Rändern eingerollt
Keine Schädlinge sichtbar
Pflanze treibt nur zögerlich aus
Was hilft:
Im Frühling langsam an Licht gewöhnen
Triebe ggf. zurückschneiden, um Neuaustrieb zu fördern
Gießen nicht vergessen – aber nicht zu nass!
So gehst du Schritt für Schritt vor
Wenn dein Oleander kräuselt, geh wie folgt vor:
Blätter und Triebe genau anschauen – mit Lupe oder Kamera
Auf Schädlinge prüfen – besonders Blattunterseiten
Standortbedingungen prüfen – zu heiß? zu trocken?
Boden kontrollieren – feucht, locker, nährstoffreich?
Gezielt handeln, je nach Ursach
Mein persönlicher Tipp
Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die Pflanze konsequent zu beobachten – über mehrere Tage. Oft sieht man erst bei genauem Hinsehen, wie sich der Befall oder Stress entwickelt. Und: Lieber früh eingreifen, statt zu warten, bis die Pflanze stark geschwächt i
Fazit: Kräuselnde Oleanderblätter sind meist gut behandelbar
Wenn dein Oleander die Blätter kräuselt, steckt nicht automatisch etwas Ernstes dahinter – aber es ist ein Warnsignal. Egal ob Schädlinge, Trockenstress oder Nährstoffmangel – du kannst gezielt gegensteuern, wenn du die Ursache erkennst.
Und mit etwas Geduld erholt sich dein Oleander meist schnell – und bedankt sich mit frischen, gesunden Trieben und neuen Blüten.
Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ich freue mich auf deinen Kommentar:
Hast du bei deinem Oleander schon einmal gekräuselte Blätter entdeckt? Was war bei dir die Ursache – und was hat geholfen?
Lilly
Oleander Pflanzen Winterhart
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